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Bistum Fulda: Kirchliche Statistik
Bistum Fulda: Kirchliche Statistik

Bistum Fulda: Kirchliche Statistik 2021

Zahlen zeigen Auswirkungen der Corona-Pandemie und folgen bundesweitem Trend

Für das Bistum Fulda liegt jetzt die neue kirchliche Statistik vor. Die Zahlen zum Stichtag 31. Dezember 2021 folgen dem bundesweiten Trend: Sie zeigen Auswirkungen der Corona-Pandemie und gestiegene Austrittszahlen, allerdings auch wieder mehr Trauungen und Taufen.

Die Statistik des Jahres 2021 ist wie auch im Jahr zuvor stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt. Durch Schutz- und Hygienemaßnahmen konnten Gottesdienste nicht so gefeiert und religiöse Angebote oft nicht wahrgenommen werden, wie in den Jahren vor der Pandemie.

Aktuelle Zahlen

Das Bistum Fulda zählt heute nach der neuesten Statistik insgesamt 361.078 Katholiken. Im vergangenen Jahr haben 5.301 Kirchenaustritte stattgefunden, 1.815 mehr als im Jahr zuvor. Es gab im vergangenen Jahr 2.060 Taufen (2020: 1.443), 59 Wiederaufnahmen (2020: 62) und 34 Übertritte (2020: 43) sowie 4.110 Bestattungen (2020: 3.982).

2.414 Kinder gingen zur Erstkommunion, 304 Kinder mehr als im Vorjahr. Auch viele Firmungen konnten 2021 wieder stattfinden: So wurden insgesamt 2.499 Jugendliche gefirmt – 2019 waren es 900. Das Ja-Wort vor dem Traualtar gaben sich 329 Paare (2020: 143). Der Prozentsatz der Gottesdienstbesucher lag bei 6,1 Prozent (2020: 7,9 Prozent).

Konsequente Schritte

Die Statistik zeigt, wie sich der Wandel in einer säkularen Gesellschaft sowie innerkirchliche Skandale und Konflikte auch auf die Kirche von heute auswirken. Um auch in Zukunft handlungsfähig zu bleiben, geht das Bistum Fulda konsequente Schritte: Mit einer unabhängigen Aufarbeitungskommission, einer Neuausrichtung der Pastoral und der Kirchenverwaltung sowie der Haushaltskonsolidierung und der aktuellen Pfarreientwicklung.

Statement Bischof Dr. Michael Gerber

„Die Zahlen spiegeln eine Realität von Kirche und Gesellschaft wider, die es anzuerkennen gilt. Die Bindungskräfte der klassischen gesellschaftlich relevanten Größen nehmen ab – das betrifft uns als Kirche ebenso wie zum Beispiel Parteien und Gewerkschaften oder auch viele Vereine und Verbände.

Als Kirche müssen wir uns dabei auch den Anforderungen einer modernen, säkularen Gesellschaft stellen und die Verantwortung für die Bearbeitung und Bewältigung unserer kircheninternen Konflikte und Skandale übernehmen. Das tun wir vor allem mit der Neuausrichtung der Pastoral und der Kirchenverwaltung, einer Haushaltskonsolidierung und der aktuellen Pfarreientwicklung sowie nicht zuletzt einer unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum Fulda.

Als Kirche werden wir unser Handeln künftig mehr und mehr auf unseren Sendungsauftrag fokussieren müssen. Insbesondere in den Bereichen, Bildung, Kultur und Soziales gilt es zu prüfen, was wir in Kooperation mit weiteren gesellschaftlichen Gruppen noch leisten und was womöglich andere Akteure übernehmen können. Die kleiner werdende Zahl der Menschen, die an eine der großen Kirchen gebunden sind, wird dabei dann auch ganz spürbare Folgen für die Gesellschaft insgesamt haben: Was bisher aus den Kirchensteuerbeiträgen derer, die die Kirche verlassen, für Bildung, Soziales und Kultur verwendet werden konnte, wird realistischerweise nur in sehr eingeschränktem Maße anderen Akteuren für solche Zwecke gespendet werden.

Jenseits anonymer Zahlen und weit vor dem monetären Verlust schmerzt uns jeder Kirchen-Austritt aber vor allem in einer ganz anderen, tieferen Dimension: Als Verlust von Erfahrungen und Beziehungen, von Kreativität und geistlichem Potential innerhalb unserer Gemeinschaft. Die Zukunft der Kirche wird sich daher vor allem daran entscheiden, ob und wie die Menschen den Glauben in dieser Kirche als relevant erleben. Ich sehe hier einige gute Wege, die in die Zukunft weisen, nicht zuletzt in einer Reihe von Veranstaltungen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den vergangenen Wochen: So freue ich mich darauf, diese Zukunfts-Wege gemeinsam mit den vielen engagierten Haupt- und Ehrenamtlichen im Bistum Fulda weiterzugehen, um die Menschen hier mit dem Glauben in Berührung zu bringen.“

27.06.2022


Pressestelle Bistum Fulda
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